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In den Abruzzen
Foto: Copyright G. Henke, Bremen

Cane da Pastore Maremmano Abruzzese,

der "Weiße" aus Italien

Auch der Cane da Pastore Maremmano Abruzzese, abgekürzt Maremmano, ist eine international anerkannte Rasse. Registriert bei der FCI (Federation Cynologique International) unter der Standardnummer 201, Zuordnung: Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde, Sektion 1 Schäferhunde.

Wie die anderen Hirtenhunderassen ist auch der Maremmano Abruzzese kein Hüte-, Treib- oder Schäferhund, sondern eben ein Hirtenhund. Er beschützt also die Herden der Hirten und Schäfer vor zwei- und vierbeinigen "Räubern". Man könnte es auch so formulieren, wie dies ein Maremmano-Halter tat: "Sie haben keine Hütefunktion und sie treiben die Herde auch nicht. Sie interessieren sich weniger für das was in der Herde passiert, als das was außerhalb vor sich geht."

Geschichte

Romulus + Remus + ?
Mutterhündin Lady
Foto: Marco Petrella www.abruzzese.org

Wahrscheinlich seit fast 2000 Jahren ist dieser italienische Hirtenhund bekannt. Allerdings gibt es auch bei dieser Rasse keine Möglichkeit, dies genauer zu bestimmen. Durch verschiedene Ausgrabungen weiß man allerdings, dass der Maremmano schon zur Römerzeit in Italien beheimatet war und zwar in den gesamten Abruzzen, der Molise, der Maremma im Norden bis hinunter nach Puglia.

Lucius Junius Moderatus Columella erwähnt die Hunde im ersten Jahrhundert n. Chr., und beschreibt sie im Zusammenhang mit dem Schutz der Herden vor Wölfen.

Abruzzen-Wolf
Foto: Luciano Paradisi

Es wird angenommen, dass die italienischen Hirtenhunde wie die Hirtenhunde anderer Länder, mit den Nomaden und ihren Herden über Kleinasien nach Europa gekommen sind. Als Ausgangsland für die meisten europäischen Hirtenhunderassen gilt Griechenland. Von dort "eroberten" die Hunde das restliche Europa. Wie geschrieben, angenommen, denn sichere Erkenntnisse sind uns nicht bekannt. Betrachtet man aber die "Eroberung" Europas durch die Hirtenhunde, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie über den Balkan nordwärts zogen. Dies ist auch deswegen wahrscheinlich, weil die weiße Farbe bereits in der Türkei, in Griechenland aber auch in Rumänien und Bulgarien, sowie Yugoslawien auftauchte.

Verschiedene Typen

In Italien werden zwei Arten von Hirtenhunden unterschieden. Das wäre der Hund der Maremma Ebene, zwischen Tiber und Arno und der Bergtyp aus den Abruzzen. Der Maremmano aus der Ebene ist etwas kleiner und gedrungener und in der Farbe immer weiß. Der Abruzzese ist meistens etwas höher und damit nicht mehr ganz standardgerecht, was die Größe angeht.

Maremmano Hündin Cara aus der Toscana mit Maria
Foto: Hartmut Deckert

Über den Bergtyp und sein Verbreitungsgebiet schreibt Bruno Kaufmann: "Der Bergtyp ist anzutreffen vom sibillinischen Gebirge bis hinunter zum Monte Cassino. Teilweise auch im Süden in der Region des Monte Pollino (Basilicata) und im Sila Gebirge (Calabrien) und auch auf Sardinien. Dieser Bergtyp unterscheidet sich aber auch wieder, je nach Region, wie zum Beispiel der Marsicano, der Aquillano, der Maiella und wie sie alle genannt werden." Im Unterschied zu den Hunden der Ebene trifft man auch heute noch in den Bergen Hunde, die nicht rein weiß sind. Es können sowohl leicht beige oder sandfarbene Einfärbungen auftreten, aber auch dunklere Ohren oder eine dunklere Oberstirn. Solche Hunde haben immer ein sehr gutes Pigment, d. h., hellerer Nasenspiegel oder etwas hellere Augen treten nicht auf.

Abruzzese Hündin Kiara mit Abzeichen + Herrchen Alex
Foto: Nadine Kempe

Auch hier kann man feststellen, dass die Hunde deswegen Unterschiede aufweisen, weil die örtlichen Gegebenheiten dies verlangen, oder weil Hirten mit einem kleineren oder größeren Hund eben bessere Erfahrungen gemacht haben. Allerdings gab es auch bei diesen beiden Schlägen immer wieder Vermischungen, denn die Transhumanz der Herden von der einen Region in die andere begünstigte diese. Im Gegensatz zu anderen Regionen sind die Bergdörfer der Abruzzen zwar das ganze Jahr bewohnt. Aber ein Teil der Bergweiden wurden in den Sommermonaten auch von den Hirten der Ebene benützt. Daher kam diese Vermischungen zustande. 

In Deutschland ist sehr oft die Rassebezeichnung Maremma zu finden, selbst Besitzer dieser Hunde bezeichnen ihre Rasse in der Abkürzung so. Diese Bezeichnung ist falsch. Denn Maremmas sind Pferde, die in der gleichnamigen Region der Toskana gezüchtet werden.

Erste Studien, die sich mit den beiden Hirtenhundearten genauer befassten, erschienen 1925 (Matini), 1938 (ENCI) und 1939 (Coupler) und kamen zu dem Schluss, dass die beiden Charaktere wesentliche Unterschiede haben. Dies klingt eigentlich logisch, denn wir haben es mit verschiedenen Menschen und verschiedenen Landschaften und verschiedenen Tierhaltungen zu tun.

1951 beschloss der kynologische Verein Italiens (ENCI), die beiden unterschiedlichen Schläge - also den Maremmano und den Abruzzese - zu einer Rasse zusammen zuschließen. Ab diesem Zeitpunkt hieß die Rasse Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese. Im Jahre 1958 erfolgte die internationale Anerkennung der Rasse durch die FCI in Brüssel.

Die Abruzzenregion reicht bis ans Meer
Strand von Silvi
Foto: Martin Schwarz sisge@web.de

Aber man darf sich nicht vorstellen, dass damit ein gleiches Aussehen einherging. Die regionalen Schläge weisen immer Unterschiede aus, die man eben an der Größe, an der Fellbeschaffenheit und auch an der Farbe, bzw. Flecken erkennen kann, denn die Hunde waren immer Arbeitshunde und keine Ausstellungshunde. So blieben sie verschont von züchterischen "Verschönerungen" Auch ist die Zucht nicht soweit fortgeschritten, das es bereits "Deformationen" gibt, wie wir das bei anderen Rassen erkennen können, für die der Standard das Maß aller Dinge ist. So ist der Maremmano relativ wenig anfällig für Krankheiten und auch HD ist bisher weniger aufgetreten, als bei manch anderen Rassen.

Mit dieser Zusammenlegung wurde allerdings ein einheitlicher Standard geschaffen. Dies war wenigstens in einer Beziehung für die Hunde aus den Bergen nachteilig, denn er ließ als Farbe nur noch weiß zu. Das hat dazu geführt, dass gerade Hunde aus den Bergen, die eben leicht farbliche Veränderungen haben, auf Ausstellungen außerhalb Italiens abgewertet würden. Denn Richter außerhalb des Ursprungslandes kennen diese Varianten nicht, oder wissen zu wenig über die Rasse. Aber auch innerhalb Italiens haben solche Hunde auf Ausstellungen Probleme. Lediglich bei reinen Arbeitshunden spielt die Farbe keine Rolle, sondern nur die Leistung.

Im Nachhinein betrachtet, war die Entscheidung richtig, beide Schläge zu vereinen. Denn während in den Abruzzen die Schafhaltung immer noch ein Wirtschaftszweig ist, ließ diese Tierhaltung in der Maremma und der Toskana stark nach. Da dort die Hunde nicht mehr, oder nur noch vermindert benötigt wurden, war es eine Frage der Zeit, bis der Maremmano ausgestorben, oder in der Rasse Abruzzese aufgegangen wäre.

In den Abruzzen
Foto: Martin Schwarz sisge@web.de

Unterdessen besinnen sich die Schäfer der Toskana auf ihre alte Hirtenhundekultur. Nicht aus folkloristischen Gründen, sondern weil in den letzten Jahren streunende Hunde an den verbliebenen Herden gewaltige Schäden angerichtet haben. Dies verhindern die Schäfer wieder durch den Einsatz von Hirtenhunden.

Und in den Abruzzen kann man beim Einsatz der Hirtenhunde geradezu von einem "Wolfsschutzprogramm" sprechen, auch wenn der Wolfsforscher Erik Ziemen auf die Hirtenhunde nie so gut zu sprechen war. Das die Ausgleichszahlungen für gerissen Tiere auch mal wieder eingestellt oder gekürzt werden könnten, ist nicht auszuschließen und dann würde sofort der Ruf nach Abschuss der Wölfe lauter. Dies können die Hirtenhunde verhindern.

Abruzzen-Wolf
Foto: Luciano Paradisi

In den Jahren nach seiner internationalen Anerkennung als eigenständige Rasse wurde der Maremmano Abruzzese sozusagen exportiert. Dazu schreibt Bruno Kaufmann: "Im Jahr 1977 wurde in den USA im Rahmen des Herdenschutzes vor Kojoten ein geeigneter Hund gesucht. Der Maremmano-Abruzzese erwies sich für diese Aufgabe prädestiniert. Auf diese Weise wurde der Maremmano als Hirtenhund erstmals außerhalb Italiens eingesetzt und seine Fähigkeiten quasi wieder entdeckt."

Neben den USA finden sich aber auch in Kanada, Australien, Neuseeland und selbst in der Schweiz Maremmanos als "Wächter der Herden".

Das Herdenschutzprogramm in der Schweiz umfasst neben dem Maremmano aber auch noch andere Hirtenhunderassen. Allerdings scheint der Maremmano mit den örtlichen Gegebenheiten sehr gut zurecht zu kommen, wohl besser, als die schwereren und größeren Pyrenäenberghunde.

Zucht

Während der Maremmano in Italien als gesicherte Rasse gelten kann, ist er außerhalb seiner Heimat relativ unbekannt. In letzter Zeit erfreut er sich aber in der Schweiz steigender Beliebtheit. Dazu beigetragen hat sicher, dass die Hunde durch das Wolfsschutzprogramm bekannter geworden sind.

Kleine Bestände gibt es in England, den Niederlanden und Schweden, sowie den USA. Skeptisch muss man bei diesen kleinen Populationen sehen, dass sie in der Regel als "Showhunde" gehalten und gezüchtet werden. Dies hat bisher allen Hirtenhunderassen geschadet. Wer sich den Standard in vollständiger Ausgabe durchliest, wird erstaunt sein, wie viele Angaben darin zu finden sind, die Größe und bestimmte Körperteile genau festlegen. Dererlei enge Angaben schränken die Zuchtbasis ein. Hier sollten sich die Zuchtvereine dieser Länder daran orientieren, dass die Hunde Arbeitshunde sind und es auf einen cm. mehr oder weniger nicht ankommt, oder eine Winkelung, die aus dem genau festgeschriebenen Prozentsatz fällt, keinen Schäfer oder Hirten interessiert.

Zwar soll hier nicht den Spinnern das Wort geredet werden, die glauben, eine absolut artgerechte Haltung sei nur möglich, wenn die Besitzer der Hunde nebst einem großen Grundstück auch noch über andere Haustiere verfügen ( am besten auch noch Schafe), aber es wäre sicher hilfreich, wenn Rassehundeclubs mehr Wert auf Charakter und Gesundheit legen würden, als auf die rein äußerlichen Attribute einer Körung, oder Ausstellung. So könnte z. B. mit Wesenstests die Zucht nervenschwacher Hunde unterbunden werden. Denn bei vielen Clubs steht die Optik zu sehr im Vordergrund, wenn entschieden wird, ob zuchttauglich oder nicht.

Gute Nerven
Foto: Marco Petrella www
.abruzzese.org

In Deutschland ist die Population sehr klein, aber die Hunde haben eine kleine Fangemeinde. Dies liegt sicher daran, dass die Konkurrenz durch die anderen "Weissen" zu groß ist und das diese lange vor dem Maremmano etabliert waren. Wer allerdings von einigen der "weißen Rassen" die Nase voll hat, ist mit der Alternative Maremmano sicher gut beraten.

Im Gegensatz zu den anderen Ländern, in denen man Maremmano züchtet, bildet Deutschland eine Ausnahme. Innerhalb des VdH werden Züchter mangels eines Clubs direkt vom Verband betreut. Eigentlich müsste es heißen, nur ein Züchter, denn Wolfgang Woltemade ist nach meinem Wissen zusammen mit seinem Partner der einzige Maremmanen-Züchter innerhalb des VdH. Seine Hunde stammen alle aus Arbeitslinien und er "tauscht" und verwendet auch noch heute Hunde aus reinen Arbeitslinien, hauptsächlich aus den Abruzzen. Insoweit kann man bei seinen Hunden nicht von "Show-Hunden" sprechen, zumal der Züchter sehr viel Wert auf das "Wesen" seiner Hunde legt. Wer mehr darüber wissen möchte, dem sei seine sehr gute HP www.maremmanen.de empfohlen.

Von Hunden, die aus einer Zucht außerhalb des VdH stammen, würde ich abraten, denn die Zuchtkriterien, die in Vereinen außerhalb der FCI verlangt werden, entsprechen nicht meinen Vorstellungen von einem charakterstarken Hirtenhund, um es vorsichtig auszudrücken. Im übrigen lässt auch in vielen Fällen die Optik zu wünschen übrig. Gerade Maremmano sind als Mischlinge sehr oft schwer zu erkennen, weil sich die "Stammrasse" sehr stark durchsetzt, so dass ich bei manchem "Vertreter" dieser Rasse so meine Zweifel and der Reinrassigkeit habe.

In der Regel stammen alle Hunde in Westeuropa und den USA aus italienischen Zuchten.

Standard

Allgemein

Ein gut proportionierter, robuster, gelassen bis nachdenklich blickender Hund. Der Maremmano ist ein großformatiger Hund, kräftig gebaut, von rustikalem Aussehen, dennoch majestätisch und typvoll. Seine Gestalt ist bei mittleren Proportionen die eines schweren Hundes, dessen Rumpf länger ist als die Widerristhöhe; er ist harmonisch gebaut. 

Cleopatra
Foto: Marco Petrella ww
w.abruzzese.org 

Die Größe beträgt bei Rüden 65 - 73 cm Schulterhöhe, Hündinnen 60 - 68 cm Schulterhöhe, bei einem Gewicht von 35 kg - 45 kg und 30 kg - 40 kg.

Haarkleid: langes üppiges Haar, am Rücken bis zu 8 cm lang, Kragenbildung bis auf die Brust, geschlossene Decke, keine Locken, im Winter dichte Unterwolle. Die Haare sind eher rau. Gut am Körper anliegend ähnelt es einem steifen Rossmähnenhaar; eine leichte Wellung wird toleriert. Das Haar formt einen beachtlichen Halskragen und mäßig lange Fransen am hinteren Rand der Gliedmaßen. Es ist jedoch kurz auf Schnauze, Schädel, Ohren und der Vorderseite der Gliedmaßen.

Die Farbe ist Uniweiß. Die Tönungen Elfenbein, blassorange oder Zitrone werden toleriert, aber nur in beschränktem Maße.

Gangwerk: raumgreifende Bewegungen, mühelos, elegant, niemals hektisch oder nervös.

Kopf

Foto: Marco Petrella www.abruzzese.org

Der Kopf steht in Proportion zum Körper. In seiner Gesamtform ist der große und flache Kopf konisch und erinnert an den eines Eisbären. Der Schädel ist recht breit, mit leicht gewölbten Seitenpartien. Die Augenbrauenbogen sind mäßig ausgebildet, die Stirnmittelfurche ist wenig ausgeprägt. Die Scheitelleiste ist kaum sichtbar.

Der Stirnabsatz soll nur wenig betont sein. Der Winkel Nasenrücken-Stirn ist stets weit geöffnet. Der Nasenschwamm ist ziemlich groß, auf der gleichen Linie wie der Nasenrücken, mit großen Nasenöffnungen, schwarz pigmentiert. Von der Seite betrachtet darf er nicht über die Vorderfront der Lippen vorstehen.

Der Fang ist um 1/10 kürzer als der Schädel. Im Bereich des Lefzenwinkels gemessen muss seine Tiefe seiner halben Länge entsprechen. Nach vorne hin nimmt seine Breite infolge der Konvergenz der Fangseiten fortlaufend ab, es bleibt aber dennoch eine Vorderfläche übrig.

Die oberen Lefzen bilden, von vorne gesehen, mit ihrem unteren Rand dort, wo sie zusammenschließen, einen Halbkreis mit sehr kleinem Radius. Sie sind wenig entwickelt und bedecken gerade knapp die Zähne des Unterkiefers, so ist auch der Lefzenwinkel wenig ausgeprägt. Dies hat zur Folge, dass das untere seitliche Profil des Fangs nur in seinem vorderen Teil von den Lefzen bestimmt wird; im hinteren Teil geschieht dies durch den Unterkiefer und den Lefzenwinkel. Die Lefzenränder sind schwarz pigmentiert.

Der Kiefer ist von robustem Aussehen, normal entwickelt, mit senkrecht eingesetzten und gleichmäßig ausgerichteten Schneidezähnen, von richtiger Größe und in kompletter Anzahl. Die Zähne sind weiß und kräftig und bilden ein Scherengebiss.

Die Augen sind nicht groß im Verhältnis zur Größe des Hundes, die Farbe der Iris ist ocker oder dunkelkastanienbraun. Auge in seitlicher Position. Augapfel weder tiefgebettet noch hervortretend. Aufgeweckter und aufmerksamer Ausdruck. Lidöffnung mandelförmig mit schwarzen Lidrändern.

Die Ohren sind hoch über dem Jochbeinbogen angesetzt und hängend, aber sehr beweglich. Sie sind dreieckig (V-förmig). Ihr Ende läuft spitz zu und ist nie abgerundet, im Verhältnis zur Größe des Hundes sind sie klein. Bei einem Hund mittlerer Größe darf ihre Länge 12 cm nicht überschreiten. Der Ohransatz ist mäßig breit. Die Ohren sind kurz behaart, dreieckig, hoch am Kopf angesetzt, nicht zu groß, liegen gut an.

Maremmano-Rüde Merlin
Foto: Wolfgang Woltemade

Hals

Das obere Profil ist leicht gebogen. Seine Länge beträgt höchstens 8/10 der Kopflänge, d. h. der Hals ist immer kürzer als der Kopf. Er ist dick, sehr kräftig und muskulös, stets ohne Wamme und von langem, dichtem Haar bedeckt, das, besonders beim Rüden, einen gut sichtbaren Kragen bildet.

Rumpf

Der Rumpf ist rechteckig, keine abfallende Rückenlinie, langer, tiefer und breiter Brustkorb, stabile Knochen, kräftig, aber elegant, der Körperbau darf nicht plump wirken. Die Rute reicht bis über die Sprunggelenke, sie ist tief angesetzt, buschig behaart und wird auch in Erregung nie über den Rücken gerollt getragen. Der Widerrist ist etwas aus der Rückenlinie heraustretend und breit, da die beiden Schulterblattspitzen auseinander liegen.

Der Rücken ist im Profil geradlinig. Seine Länge erreicht etwa 32 % der Widerristhöhe. Die Rückenlinie fließt harmonisch in die Lendenpartie über, welche ein leicht gewölbtes Profil mit gut in die Breite entwickelten Muskeln aufweist. Die Länge der Lenden beträgt 1/5 der Widerristhöhe, ihre Breite entspricht ungefähr ihrer Länge. Die Kruppe ist breit, kräftig und gut bemuskelt. daher muss die Kruppe des Maremmano als steil bezeichnet werden.

Mittagspause mitten in der Stadt Pescara
Foto: Martin Schwarz sisge@web.de

Vordere Gliedmaßen

Von vorne und von der Seite betrachtet ganz gerade und senkrecht gestellt. Insgesamt gut proportioniert zum Körper; die einzelnen Teile der Vordergliedmaßen passen harmonisch zueinander. Die Schulter ist lang, schräg und mit kräftiger Muskulatur; sie muss in ihren Bewegungen sehr frei sein. In der Länge misst sie ungefähr ein Viertel der Widerristhöhe. Ihre Neigung zur Horizontalen beträgt 50° - 60°. Der Oberarm dreht nicht aus, sondern liegt in seinen beiden oberen Dritteln gut am Körper an, mit kräftiger Muskulatur versehen. Seine Länge beträgt ca. 30 % der Widerristhöhe. Der Ellbogen liegt normal an der Brust an, von weicher und lockerer Haut bedeckt.

Der Unterarm ist gerade und senkrecht, mit kräftigem Knochenbau. Er ist etwas länger als der Oberarm und nur etwas kürzer als ein Drittel der Widerristhöhe. Die Länge der Vordergliedmaße vom Boden bis zum Ellbogen beträgt ca. 53 % der Widerristhöhe. Die Vorderpfoten sind groß, rundlich, mit geschlossenen Zehen, kurz und dicht behaart. Krallen vorzugsweise schwarz; kastanienbraun wird toleriert.

Hintere Gliedmaßen

Sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet korrekt senkrecht gestellt. Insgesamt gut proportioniert zum Körper; die einzelnen Teile der Hintergliedmaßen passen harmonisch zueinander. Der Oberschenkel ist lang, breit mit hervortretenden Muskeln. Der Unterschenkel ist etwas kürzer als der Oberschenkel; seine Länge entspricht 32,5 % der Widerristhöhe. Seine Neigung zur Horizontalen beträgt etwa 60°. Der Knochenbau ist kräftig, die Bemuskelung trocken. Das Knie liegt völlig in der senkrechten Linie der Gliedmaße, weder nach außen noch nach innen gedreht. Die Pfoten sind wie die Vorderpfoten, jedoch mehr oval. Eventuell vorhandene Afterkrallen müssen entfernt werden.

Ausschließende und disqualifizierende Fehler

Jede Abweichung von vorstehender Beschreibung stellt einen Fehler dar, der bei der Formwertbeurteilung nach Schwere und Ausmaß zu strafen ist. Gleiches gilt für Hunde, die recht andauernd im Passgang laufen und für solche, denen die Afterkrallen nicht entfernt wurden.

Ausschließende Fehler sind:

Kopf: Konvergenz der Begrenzungslinien von Schädel und Fang, ausgeprägter oder entstellender Vorbiss. 

Rute: Über dem Rücken eingerollt getragen.

Größe: Über oder unter den vom Standard vorgegebenen Maßen.

Gangart: Hund, der andauernd im Passgang läuft.

Disqualifizierende Fehler sind:

Nasenspiegel: Vollständig depigmentiert.

Nasenrücken: Deutlich gewölbt oder konkav.

Augen: Mäßige oder beidseitige Depigmentierung der Lider; Birkauge, beidseitiges Schielen.

Kiefer: Rückbiss

Rute: Schwanzlosigkeit oder Stummelschwänzigkeit, gleichgültig ob angeboren oder erworben.

Haar: Gelockt.

Farbe: Isabellfarbenes Haarkleid, deutlich abgesetzte isabell- oder elfenbeinfarbene Flecken, schwarze Tönungen.

Nachbemerkung:

Rüden müssen zwei offensichtlich normale und völlig ins Skrotum abgestiegene Hoden aufweisen.

Foto: Martin Schwarz sisge@web.de

Was nicht im Standard steht

Charakter

Auch der Maremmano ist ein absolut selbstständig arbeitender Hirtenhund. Er verteidigt meist in Rudeln seine Herde oder sein Revier. Auch für diese Rasse gilt, ein einzelner Hund ist nicht in der Lage, eine Herde, egal welcher Größe, alleine zu schützen. Daher sagt man aus Erfahrungen, so etwa pro hundert Tiere ein Hund. Er arbeitet auf sich alleine gestellt, das heißt, die Hirten geben keine Anweisungen. Daher muss der Maremmano, genau wie andere Hirtenhunderassen auch, auf sein späteres Leben als Hirtenhund geprägt werden. Auch dies tun die Schäfer oder Hirten in den seltensten Fällen, sondern die Hunde lernen bereits als Welpen, was sie später einmal schützen sollen, von älteren Hunden, die bereits an den Herden arbeiten.

Foto: (c) Parcodaini, www.maremma.nl

Ähnlich der Schafhaltung z. B. in Yugoslawien lassen auch die italienischen Schäfer und Hirten ihre Herden oft nachts in mobilen Pferchen alleine und die Hunde kümmern sich völlig selbstständig um den Schutz der Herden.

Aber auch als Wächter der Landhäuser und ihrer Familien verrichtet der Maremmano dank seiner Selbständigkeit gute Dienste. Fremde duldet er dabei nur im Beisein der Besitzer.

Dank ihrer Größe und dem imponierenden Aussehen ist auch der Maremmano ein sehr defensiver Hirtenhund. Seine Strategie ist, mit Drohgebärden und einem tiefen Bellen "Eindringlinge" zu warnen. Wird diese Warnung übersehen oder überhört, reagieren die Hunde mit entschlossener Gegenwehr. Beachtet man die unsichtbaren Grenzen der Reviere, lassen die Hunde es bei den beschriebenen Warnungen und sehen von einem Angriff ab. Nur diese Art des "Herdenschutzes" hat das Überleben der Hirtenhunde über Jahrhunderte hinweg gesichert. Denn ein Hirtenhund, der immer angreift, ist als "Wächter der Herden" nicht geeignet, oder überlebt mit diese Taktik nicht sehr lange.

Die sehr große Ruhe und Gelassenheit des Maremmanos verleitet dazu, diese Hunde für träge oder phlegmatisch zu halten. Dieser Eindruck ist falsch, denn die Hunde sind immer aufmerksam und selbst in schwierigem Gelände außerordentlich wendig und schnell.

Ihr früher alleiniger Einsatz als Arbeitshunde über viele Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, hat sie geprägt zu sehr selbstständigen Hunden mit festen Charaktereigenschaften. Blinder Gehorsam ist ihnen fremd, sie entscheiden gerne selber wie und wann sie zu gehorchen haben. Darum sagt man ihnen auch nach, besonders stur zu sein. Auch das allerdings stimmt so nicht. Ein Hirtenhund ist durchaus bereit, "Anweisungen" zu befolgen, er muss sie nur einsehen. So gibt es auch in Deutschland eine ganze Reihe von Hunden, die Begleithundeprüfungen mit Bravour bestanden haben. Ein Do-khyi legte sogar die Prüfung zum Rettungshund ab.

Haltung als Familienhund

Hirtenhunde im allgemeinen und auch der Maremmano im besonderen sind nicht nur gute Wächter, sondern auch dank ihrer Größe und Gelassenheit sehr angenehme Begleithunde. Innerhalb der Familie sind sie souveräne und geduldige "Familienmitglieder", die sich selbst von Kindern eine ganze Menge gefallen lassen. Viele bezeichnen sie daher auch als gute und sehr freundliche Kumpel. Aber gerade Eltern sollten immer berücksichtigen, dass Hund und Kinder nie alleine gelassen werden sollen. Auch kommt hinzu, dass bereits ab dem Welpenalter ein Hirtenhund immer daran gewöhnt werden muss, das es auch Menschen gibt, die das Haus oder das Revier betreten dürfen, obwohl sie nicht zu diesem gehören. Beachtet man diese "Prägung" auf eine erweiterte Umwelt, werden Unfälle mit fremden Personen nicht passieren.

Der Maremmano hat einen starken Charakter, scharfe Sinne, ein starkes Territorialverhalten und ist misstrauisch gegenüber allem Fremden. Maremmanos sind von Natur aus überhaupt nicht aggressiv, aber unsachgemäße Erziehung und falsche Haltung können fatale Folgen haben.

Daher ist es einerseits wichtig, nur einen Hund zu erwerben, der eine sorgfältige Vorbereitung "auf das Leben" bereits beim Züchter genossen hat, andererseits aber auch ihn sehr sorgfältig zu sozialisieren. Das heißt, er muss alles lernen, was das Leben in der Familie bestimmt. Dabei müssen dann allerdings seine charakterlichen Veranlagungen berücksichtigt werden.

Foto: (c) Parcodaini, www.maremma.nl

Ein Maremmano gehört deshalb auch in Hände, die mit dem unabhängigen Wesen gut zurecht kommen und ihn klar in seine Rangposition weisen können. Er benötigt einerseits genügend Freiraum, da er nie seine starke Eigenständigkeit verlieren wird, andererseits braucht er Aufgaben und Beschäftigung, damit er keine unkontrollierte Eigendynamik entwickeln kann. Typisch ist auch für diesen Hirtenhund, dass man sich seine Achtung und Respekt verdienen muss. Auf die Frage, wer denn als Halter eines solchen Hirtenhundes überhaupt in Frage kommt, habe ich oft die Antwort gegeben, ruhige, selbstbewusste und ausgeglichene Menschen werden mit dem Charakter eines Hirtenhundes sicher gut zurecht kommen.

Wie andere Hirtenhunderassen auch ist der Maremmano innerhalb der Familie ein sehr defensiver Hund. Geschichten, wie die im "Werk" von Thomas A. Schoke, der unter ein Bild die Unterschrift setzt, der Fotograf habe sich gerade noch mit einem Sprung ins Auto retten können vor den wütenden und angreifenden Maremmanos, klingen dramaturgisch gut, gehören aber in das Reich der Fabeln. Es sei denn, dieser Fotograf hat die unsichtbare Grenze der Hunde überschritten. Das wäre dann Eigenverschulden und wird nicht nur von Hirtenhunden nicht geduldet.

Über Hirtenhunde in der Familie schreibt z. B. Bruno Kaufmann: "Umfassende Kenntnis und Verständnis für ihre Art, verbunden mit Einfühlungsvermögen, Geduld und Liebe, lassen auch Hirtenhunde zu guten Begleitern werden. Sollte man allerdings einen Hang zu sportlichen Betätigungen haben, ist man von diesen Hunden enttäuscht. Hirtenhunde haben kein Interesse an Agility oder endlosen Ballspielen. Ihr vordringliches Interesse gilt der ursprüngliche Aufgabe, dem Schützen und Bewachen." 

Erziehung

Wie alle Hirtenhunde ist auch der Maremmano ein ausgesprochener "Schnellmerker". Daher soll auch seine Erziehung nie darauf hinauslaufen, stur - wie auf immer noch vielen Hundeplätzen gepredigt - jede Übung zigmal zu verlangen. Wurde ein Kommando befolgt, genügt es, dieses später zur Kontrolle zu wiederholen. Die Hunde sind in der Regel sehr lernbegierig, Voraussetzung ist allerdings, dass sie das nötige Vertrauen zu ihren Besitzern haben.

Ein wichtiges Kriterium bei der Erziehung eines Maremmano ist Konsequenz. Heute so und morgen so bringt die Hunde höchstens dazu, selbst zu entscheiden, was richtig oder falsch ist. Auch wurde immer wieder festgestellt, dass die Besitzer am meisten bei ihren Tieren erreichen, die mit der nötigen Ruhe arbeiten, Hektik und Unruhe bringen absolut nichts.

Spielerisch lernen
Foto: Anita Groth
www.wwfstamp.com

Ein Maremmano, der in der Familie leben soll, ist daher nicht das einzige "Erziehungsobjekt", sondern auch die anderen Familienmitglieder müssen das eben geschriebene lernen. Beachten dann alle Beteiligten, dass diese Hunde keine Befehlsempfänger sind, sondern sozusagen auf freiwilliger Basis gehorchen und das nicht immer bei der ersten Anweisung, kann die Partnerschaft mit diesen Hunden eine wunderbare werden. Vielleicht hilft der Gedanke, dass für Maremmano und andere Hirtenhunde die Menschen am besten geeignet sind, die mit der Mentalität unserer Hauskatzen klar kommen. Auch eine Katze ordnet sich nicht unter, sie will in einer Partnerschaft ihren Platz haben.

Haltung

In unseren Breitengraden ist der Winter für diese Hunde kein Problem, dank ihres dichten Felles und einer isolierenden und wärmenden Unterwolle wären sie durchaus in der Lage, das ganze Jahr im Freien zu leben. Ob dies wünschenswert ist, ist eine ganz andere Frage. Sicher braucht keine einzige Hirtenhunderasse das berühmte Grundstück mit nicht weniger als 2.000 qm und dem ausbruchsicheren Zaun von ca. 2,5 Metern Höhe. Hunde, die ständig draußen sind, haben aber sicher mehr Abwechslung als die Stubenhocker, die nur zeitweise nach draußen kommen, wenn der zweimal am Tag stattfindende Spaziergang angesagt ist.

Auch braucht keiner dieser Hunde eine Herde aller möglichen Haustiere. Auf alles, was ein Welpe nicht kennen gelernt hat, kann er auch verzichten. Immer wieder berichten Hirtenhundebesitzer stolz, dass sie neben den Hunden auch Schafe oder anderes Getier halten. Sicher ist das für viele Menschen ein Spaßfaktor oder eine hilfreiche Abwechselung, aber dann bitte nicht wegen der Hunde.

Cleopatra
Foto: Marco Petrella www.abruzzese.org

Idealerweise sollte ein Maremmano selber wählen können, wo er sich am liebsten aufhält, aber eine Religion sollte man daraus nicht machen. Hat er Zugang zu Haus und Garten, sollten die Besitzer aber nicht erstaunt sein, wenn der ach so nachtaktive Hirtenhund ( dann Herdenschutzhund) die Nacht im Schlafzimmer verbringt und noch nicht mal den Zeitungsboten verbellt.

In allen Rassenbeschreibungen von Hirtenhunden wird immer erwähnt, dass sie Rudeltiere sind und dies in ihrer ursprünglichen Aufgabenstellung liegt. Das ist sicher richtig. Daher wäre eine Überlegung, einen Hund nicht alleine zu halten. Es müssen ja nicht immer zwei dieser großen Hunde sein.

Bevor man aber auf Spaziergänge verzichtet, weil seit Tagen das Wetter schlecht ist und ein "richtiger Maremmano" keiner Pfütze und keinem Bach aus dem Weg geht, ist es überlegenswert, ein Gehege mit einer wetterfesten Hütte von ausreichender Größe zu bauen, damit man den Hund dort stundenweise unterbringen kann. Gut getrocknet fällt dank eines sehr fettigen Haares der Dreck von alleine ab und der Hund glänzt wieder in strahlendem Weiß und kann auch wieder in die gute Stube. So ein Gehege hat auch den Vorteil, dass man dem Hund einen Rückzugsraum bieten kann, wenn er seine Ruhe haben will.

So mancher Besucher ist, egal aus welchen Gründen, nicht der große Hundefreund, auch dann erfüllt eine Gehege seinen Zweck. Dazu kommt, dass Hunde, die im Freien leben, immer ein dichteres und "gesünderes" Fell haben. Daher besitzen viele der "Stubenhocker" in meinen Augen Haare, aber kein Fell. Außerdem bestätigen sehr viele Züchter, dass Hirtenhunde mit HD, die sich nicht auf glatten Böden im Haus oder der Wohnung bewegen, mit dieser Erkrankung besser fertig werden, bzw. schmerzfreier leben, da sie nicht ausrutschen, wenn der Boden rau ist. Dieses Ausrutschen belastet die Gelenke.

Für eine Haltung in der Wohnung ist auch ein Maremmano nicht geeignet. Abgesehen davon, dass es eventuell Probleme mit den Nachbarn geben könnte, ist es für einen Hirtenhund einfach zu langweilig, nur in der Wohnung zu leben. Man könnte auch schreiben, zu reizarm. Allerdings sollten der Besitzer eines Hirtenhundes tolerantere Nachbarn haben, denn ein Maremmano betrachtet oft auch die Nachbargrundstücke als sein Territorium und bewacht dies gleich mit. Meine Nachbarn finden das gut, andere vielleicht nicht.

Maremmanos werden sehr oft als große Beller vor dem Herrn hingestellt. Dies ist in meinen Augen falsch. Sicher gibt es Linien, die etwas öfter bellen, aber das ist sicher genetisch bestimmt, oder wurde von den Elterntieren übernommen.

Poppea
Foto: Marco Petrella www.
abruzzese.org

Weitere Informationen

Etwas sollte man bei der Haltung eines Maremmano noch beachten, sie sind wie die anderen Hirtenhunderassen auch, sehr genügsam. Daher wäre es völlig falsch, sie so zu ernähren, wie es in den Anweisungen der Futterhersteller steht. Viele Besucher haben sich schon gewundert, wie klein die Portionen unserer Hunde sind. Bei vielen Hirtenhunden kommt es vor, dass sie Futter stehen lassen oder auch mal freiwillig "Fastentage" einlegen.

Und auch mit der Geschlechtsreife und der Läufigkeit unterscheiden sich Hirtenhunde von den meisten anderen Rassen. Sie werden nämlich sehr oft erst viel später läufig und einen ganze Reihe von Hündinnen ist der Meinung, einmal im Jahr genügt auch. Daher ist keiner der Hunde, der ein solches Verhalten zeigt krank oder muss unbedingt zu einer tierärztlichen Untersuchung.

Über den Maremmano gibt es nicht so viel Informationen wie über andere Hunde und das meiste ist in italienischer oder englischer Sprache. Rasseklubs gibt es im deutschen Sprachraum keine. Daher hilft vielleicht diese Rassebeschreibung ein bisschen, sich über die schönen "Weißen" aus Italien zu informieren. Leider muss geschrieben werden, dass in der deutschsprachigen Literatur über Hirtenhunde und Maremmanos nicht allzu viel erhellendes gefunden werden kann. Daher möchte ich diese Literatur nicht empfehlen. Was ich damit meine, kann man nachlesen in den Buchbeschreibungen, die wir bereits veröffentlicht haben, oder noch veröffentlichen werden.

In den Abruzzen
Foto: Copyright G. Henke, Bremen

Noch 'ne Geschichte

Stephanie Loose, die Webmasterin von Canalba hat sie geliefert, versehen mit ein paar schönen Fotos.

Bei einem Besuch der Cani di Alba unternahm sie eine Wanderung, hoch auf den Gipfel des Monte Amaro. Untern im Tal auf dem Parkplatz trieben sich einige Maremmanos rum. Sie waren aber keine "gefährlichen Hunde", sondern durchaus bestechlich.

Leckerlis
Foto: Stephanie Loose von Canalba 

Auf ihrer Wanderung wurde sie dann begleitet. Vielleicht hatten die Hunde ja gerade nichts zu tun, vielleicht dachten sie aber auch, auf eine Tedesco und vor allem auf ihren Proviant muss man ein bisschen aufpassen.

Auf dem Weg zum Gipfel
Foto: Stephanie Loose von Canalba

So war sie an diesem Tage sehr wohl behütet von den "Weissen" aus den Abruzzen.

"Schau du rechts, ich links!"
F
oto: Stephanie Loose von Canalba

In Ihrer mail schrieb sie das so: "Also, jetzt schon mal ein paar Bilder von meiner Wanderung in den Abruzzen, auf den Monte Amaro, ca. 1.000 hm, wo mir vom Parkplatz aus 3 Maremmanos gefolgt sind (ok, sie hatten natürlich am Auto schon ein Leckerli bekommen...). Nach ca. 2 Stunden hat sich dann einer verabschiedet, aber die beiden haben dann die Führung übernommen und mich bis zum Gipfel begleitet. Die letzten Meter (sehr felsiges Gelände) sind sie dann bei meinem Rucksack geblieben und haben auf meine Rückkehr gewartet. Runter sind wir dann wieder "gemeinsam" gestiegen, jeder auf seinem Pfad, und am Parkplatz gab es Abschiedsleckerlis. Soooo gefährlich sind die."

Hartmut Deckert

Quellen:

Nadine Kempe

Bruno Kaufmann

Hans-Peter Blättler

Unser Dank für die vielen Bilder geht an: Nadine Kempe und Stephanie Loose aus Deutschland und an Eline Jagtenberg aus Holland. Sowie an Bruno Kaufmann aus der Schweiz, Martin Schwarz und Georg Henke aus Deutschland und an Marco Petrella aus Italien.

Saluti!

Foto: Marco Petrella www.abruzzese.org


eingetragen: 12.11.2004
geändert: 30.06.2005 (Kapitel "Zucht")

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